Altbürgermeister
* 21. Februar 1933
+ 6. Oktober 2023
Über die Verleihung der Bürgermedaille in Gold an Altbürgermeister Johann Höringer (15. März 2003) berichtete die Donauwörther Zeitung:
Bürgermedaille für den Altbürgermeister
Das Wirken von Johann Höringer in der Kommunalpolitik bei Festakt gewürdigt - Ehrung erstmals durchgeführt
In seiner über 36-jährigen Amtszeit als erster und zweiter Bürgermeister hat Johann Höringer in Niederschönenfeld und Feldheim viel bewegt. Nach seinem Ausscheiden im Jahre 1996 wurde ihm der Titel Altbürgermeister zugesprochen. Kurz nach seinem 70. Geburtstag stand am vergangenen Samstagabend die nächste Ehrung an. Bürgermeister Peter Mahl und der Gemeinderat überreichten dem ehemaligen Rathauschef die neu eingeführte Bürgermedaille in Gold.
Mahl sagte, dass der Geehrte im Frühjahr 1960 erstmals in den Gemeinderat gewählt und sofort zum Vize-Bürgermeister bestimmt worden sei. „In den weiteren fünf Amtszeiten galt Höringers Sorge als Gemeindeoberhaupt dem Heimatort und seinen Bürger/innen. Für alle standen zu jeder Zeit seine Türen offen“. Die Amtsjahre des Altbürgermeisters seien eine Zeit der Reformen und Baumaßnahmen gewesen.
„Es begann mit der Schulreform und den damit verbundenen Baumaßnahmen in Rain. Es kamen die Landkreis- und dann die Gebietsreform mit der Bildung der Verwaltungsgemeinschaft“, blickte Mahl zurück. Gerade nach der Gemeindezusammenlegung von Feldheim und Niederschönenfeld habe Johann Höringer sein politisches Gespür unterstrichen und sei jederzeit um Ausgleich zwischen den beiden Orten bedacht gewesen. „Stets wurde das Machbare in den Mittelpunkt des Handelns gestellt und die Vernunft war es, die Entscheidungen stets mit trug“. Was aus Niederschönenfeld und Feldheim in der 30-jährigen Bürgermeister-Amtszeit geworden sei, werde einem erst klar, wenn man die Dörfer zu Beginn des Wirkens und nach dem Ausscheiden Höringers betrachte.
Beide Feuerwehren hätten Löschfahrzeuge erhalten, in beiden Orten wurden Baugebiete ausgewiesen, die Herstellung von Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung wurde in Niederschönenfeld durchgeführt. Ein bedeutender Schritt sei die Gründung des Kindergartens im Jahre 1980, bei der Amtsübergabe sei bereits mit einem Neubau begonnen worden. Ferner seien unter anderem das Bürgerhaus, Bauhof, Gemeindekanzleien, Sportstätten, Straßenbauten, Friedhofsplanungen, Flurbereinigung und die nicht mehr wegzudenkende Umgehungsstraße zu nennen. „Und Johann Höringer war der Impulsgeber einer sehr gelungenen 750-Jahr-Feier“.
Es seien außerdem mehrere Einrichtungen geschaffen worden, die Mahl als „besondere Symbole der Verbindung“ nannte: Die Ringwasserleitung als Notverbund, der Geh- und Radweg zwischen beiden Dörfern und das Gemeindewappen als historisches Symbol der Einheit.
Sehr wertvoll für die Gemeinde sei auch der stets gute Kontakt Höringers zu anderen Dienststellen und Betrieben gewesen. Namentlich erwähnte Mahl das gute Verhältnis zur JVA, dem Pfarramt und der Werksleitung der Zuckerfabrik Rain. Ungetrübt sei auch stets die Zusammenarbeit mit den Staatsbehörden, insbesondere den Landräten Dr. Andreas Popp und Alfons Braun sowie Hanns Wolf (Neuburg-Schrobenhausen) gewesen. „Altbürgermeister Höringer hat es verstanden, seine Gemeinde im Rainer Schulverband und bei der Verwaltungsgemeinschaft überzeugend zu vertreten“.
Die Anerkennung in Kollegenkreisen habe sich durch seine dreimalige Wahl zum 2. Vorsitzenden der VG Rain geäußert. „Die sachliche und oft zeitaufwändige Arbeit für die Kommune war für unseren Altbürgermeister ein wesentliches Stück Lebensinhalt“. Deshalb habe der Gemeinderat, so Mahl, mit voller Überzeugung und einstimmig beschlossen, Höringer für seine Verdienste mit der neu eingeführten Bürgermedaille in Gold mit repräsentativer Urkunde und Ehrennadel auszuzeichnen.
„Ich fühle mich in diesem Kreise so richtig wohl“, sagte der Geehrte, der auch Träger des Bundesverdienstkreuzes ist. Höringer danke dem Gemeinderat für die Auszeichnung, machte aber gleichzeitig deutlich, dass nicht er alleine alles geleistet habe. „Alle haben mitgeholfen, das zu bewerkstelligen, was zu bewerkstelligen notwendig gewesen ist“. Der Altbürgermeister wünschte abschließend den amtierenden Gemeinderäten und Bürgermeister Peter Mahl mit seinem Stellvertreter Karl Hafner viel Kraft, Mut, Freude und Erfolg für die Gemeinde Niederschönenfeld.
Der Festakt wurde vom Musikduo Schubert und Schubert feierlich umrahmt.
1. Bürgermeister Peter Mahl (links) überreichte an Altbürgermeister Johann Höringer die neu geschaffene und erstmals verliehene Bürgermedaille der Gemeinde Niederschönenfeld in Gold. Unten die Urkunde und eine Abbildung der Medaille. Herzlicher Dank gilt Herrn Martin Stegmair für die Überlassung der Bilder. |
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Johann Höringer wurde für seine ehrenamtliche Tätigkeit auch mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Die Donauwörther Zeitung berichtete darüber am 30. Mai 1997 (Auszug aus dem Bericht über mehrere Ehrungen):
Arbeit durch Orden anerkannt
Bundespräsident Roman Herzog hat auch Persönlichkeiten aus dem Donau-Ries-Kreis das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Staatssekretär Alfons Zeller händigte die Orden nun im Rokokosaal der Regierung von Schwaben aus. Das Bundesverdienstkreuz erhielten ... und Bürgermeister a. D. Johann Höringer (Niederschönenfeld).
In Anerkennung seiner großen Verdienste im kommunalen Bereich händigte Finanzstaatssekretär Alfons Zeller die Ordensinsignien des Bundesverdienstkreuzes am Bande an den Ersten Bürgermeister a. D. Johann Höringer aus Niederschönenfeld aus. Höringer habe sich, so Zeller, große Verdienste im Bereich der Kommunalpolitik erworben. Von 1960 bis 1966 war er Zweiter Bürgermeister der Gemeinde Niederschönenfeld, anschließend von 1966 bis 1996 Erster Bürgermeister.
Während seiner dreißigjährigen Amtszeit habe er sich maßgeblich an wichtigen Weichenstellungen für die Zukunft der Gemeinde Niederschönenfeld beteiligt. So konnte sich die Gemeinde durch die Ausweisung von Baugebieten zu einer Wohngemeinde mit über 1200 Einwohnern entwickeln. "Besonders setzte der Geehrte sich auch dafür ein, dass die im Jahr 1978 zusammengelegten Gemeinden Feldheim und Niederschönenfeld zu einer homogenen Gemeinschaft zusammenwuchsen, erklärte Zeller. Stets habe er bei der Verteilung von Infrastruktureinrichtungen darauf geachtet, keinen der beiden Gemeindeteile zu benachteiligen.
Auch in seinem Amt als stellvertretender Gemeinschaftsvorsitzender der Verwaltungsgemeinschaft Rain, das Höringer von 1978 bis April 1996 ausübte, habe er stets für ein gutes Verhältnis zwischen den Mitgliedsgemeinden gesorgt. Weitere Verdienste habe er sich, so Zeller, darüber hinaus mit seiner 18jährigen Tätigkeit im Vorstand der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Feldheim und Niederschönenfeld erworben.
Eingestellt am: 26.10.23 07:48